Histopathologie: Auf dem Weg zur Diagnose
Die Histopathologie steht im Mittelpunkt vieler medizinischer Untersuchungen und Forschungsarbeiten. In diesem Bereich werden Gewebeschnitte von FFPE-Blöcken hergestellt. FFPE steht für »Formalin-Fixed Paraffin-Embedded«, was übersetzt »formalinfixiert und in Paraffin eingebettet« bedeutet. Dieser Prozess erlaubt eine langfristige Aufbewahrung und Untersuchung von Gewebeproben und ist eine der grundlegenden Techniken in der Histopathologie.
Nach der Anfertigung der Gewebeschnitte folgt die histologische Diagnostik, die in der Regel mittels einer Hämatoxylin-Eosin-Färbung durchgeführt wird. Diese klassische Färbemethode bringt die Strukturen und Details des Gewebes zum Vorschein und ermöglicht eine genaue Beurteilung.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Immunhistochemie, die in Zusammenarbeit mit dem Forschungslabor Vergleichende Experimentelle Pathologie (Comparative Experimental Pathology, CEP) durchgeführt wird. Diese Technik nutzt Antikörper, um spezifische Antigene in den Gewebeschnitten sichtbar zu machen und gibt so Aufschluss über die Zusammensetzung des Gewebes.
Um große Mengen von Gewebe effizient untersuchen zu können, kommt die Herstellung von Tissue Microarrays (TMAs) zum Einsatz. Hierbei werden kleine Gewebezylinder aus unterschiedlichen Gewebeproben auf einen einzigen Objektträger gebracht. Dies erlaubt die parallele Untersuchung vieler Proben und spart sowohl Zeit als auch Ressourcen.
Für bestimmte Untersuchungen ist es zudem notwendig, Gewebeschnitte von Gefriergewebe herzustellen. Dieses Verfahren erlaubt es, das Gewebe in einem nahezu natürlichen Zustand zu untersuchen und ermöglicht detaillierte Einblicke in die Gewebestruktur und -funktion.
Schließlich nutzt das Labor das PAXgene Tissue System, das eine formalinfreie Gewebefixierung ermöglicht. Dies ist besonders wichtig, da Formalin die DNA im Gewebe verändert und somit die Qualität genetischer Analysen beeinträchtigen kann. Mit diesem System wird nicht nur die Gewebefixierung durchgeführt, sondern auch Gewebeschnitte angefertigt und Hämatoxylin-Eosin-Diagnostik betrieben - und das alles ohne die Nachteile, die Formalin mit sich bringt.